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Kurzer Bericht über Geschichte und Aktivitäten der Schelling-Gesellschaft Japan

Die Schelling-Gesellschaft Japan (SGJ) wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, einerseits die Forschung über Schellings Philosophie zu vertiefen und andererseits das interdisziplinäre Interesse an den damit eng verbundenen Gebieten, zum Beispiel Ästhetik, Germanistik und Religionswissenschaft in der Zeit der Romantik, zu fördern. Seitdem ist die Mitgliederzahl auf über 200 gestiegen. Die SGJ stellt eines der Zentren der Romantikforschung in Japan dar.

Einmal jährlich (meist Anfang Juli) wird eine zweitägige wissenschaftliche Tagung abgehalten. Das Symposium, die Hauptveranstaltung, befasst sich jedes Jahr mit einem Thema, in dem sich die interdisziplinären Interessen der Mitglieder spiegeln, so etwa „Die romantische Naturauffassung“ (1998), „Zwischen dem Romantischen und der Existenz“ (2000), „Die Postmoderne und Schelling“ (2003), „Die Idee von Europa“ (2008) und „Gott beim Deutschen Idealismus“ (2009). Die Vorträge werden im Jahrbuch der SGJ abgedruckt (in Japanisch mit deutscher, englischer bzw. französischer Zusammenfassung).

Neben dem Jahrbuch betreut die SGJ zwei Publikationen: 1. Schellings Werke in acht Bänden in japanischer Übersetzung (unter Leitung von Tomio Nishikawa, Jiro Watanabe, Tsunemichi Kambayashi, Ken-ichi Sagara und Tokuzen Tamaru). Die Übersetzung beruht auf dem Erstdruck und ist mit textkritischen Anmerkungen versehen. Vier Bände sind bereits im Tôeisha-Verlag (Kyoto) erschienen. 2. Die Schelling-Studien (Sammelbände mit Beiträgen zu verschiedenen Aspekten von Schellings Philosophie). Bis jetzt sind im Kôyôshobô-Verlag (Kyoto) fünf Bände publiziert worden:

Bd. 1: Schelling und Hegel, hrsg. von Mamoru Takayama und Masakatsu Fujita, 1995.

Bd. 2: Schelling und die deutsche Romantik, hrsg. von Seiji Isaka und Yoshihito Mori, 1997.

Bd. 3: Der Schatten der Moderne: Schellings Idee der Freiheit und ihre heutige Rezeption, hrsg. von Jiro Watanabe und Kazuko Yamaguchi, 1999.

Bd. 4: Einführung in die Naturphilosophie Schellings, hrsg. von Juichi Matsuyama und Takashi Kakuni, 2004.

Bd. 5: Resonanz der Romantik, hrsg. von Junko Nagano und Tanehisa Otabe, 2006.

Nachwuchsforscher zu fördern ist eine weitere wichtige Aufgabe der SGJ. Dazu stiftete sie 2005 den Förderpreis, der herausragenden Forschern unter 40 Jahren verliehen wird. Zwei von acht Preisträgern promovierten in Deutschland: Rie Shibuya (Tübingen) und Motokiyo Fukaya (München).

Seit ihrer Gründung arbeitet die SGJ eng mit der Internationalen Schelling-Gesellschaft zusammen. 2004 beschlossen Herr Prof. Dr. Mamoru Takayama (Tokyo), seinerzeit Präsident der SGJ, und Herr Prof. Dr. Jörg Jantzen (München), damals Präsident der Internationalen Schelling-Gesellschaft, im Jahr 2006 eine internationale Tagung in Japan zu veranstalten. Diese fand am 22. und 23. November an der Universität Tokyo sowie am 25. und 26. November an der Universität Kyoto Sangyo statt. Neben acht ausländischen nahmen rund vierzig japanische Forscher an der Tagung teil. Die Ergebnisse erschienen 2007 in deutscher Sprache im 32. Band der Zeitschrift JTLA (Journal of the Faculty of Letters, The University of Tokyo, Aesthetics).

       


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